Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Obernbeck
Rüstfrauen und -männer
Was ist eigentlich eine Rüstfrau, und was macht sie?
Die Hauptaufgabe einer Rüstfrau ist das monatliche Verteilen des Gemeinde-briefes in ihrem Bezirk der Kirchengemeinde. Jeweils zum Monatsende werden im Gemeindehaus die Mappen mit der entsprechenden Anzahl an Ge-meindebriefen bestückt. Immer am letzten Mittwoch im Monat werden sie von den Rüstfrauen abgeholt und verteilt. Die jeweiligen Bezirke sind unterschiedlich groß, so dass auch die Zahl der zu verteilenden Gemeindebriefe verschieden ist. Daneben übernehmen die Rüstfrauen auch die Diakoniesammlungen im Sommer und im Advent.
Warum heißt eine Rüstfrau eigentlich Rüstfrau?
Man könnte sie ja auch z.B. Gemeindebriefträgerin nennen.
„Rüstfrau“ ist ein sehr alter Begriff, und die aktuelle Verwendung ist eine Obernbecker Besonderheit. Wenn ich heutzutage auf der Suche nach der Bedeutung eines Begriffs bin, dann frage ich oft das Internet um Rat. Doch gebe ich in die Suchmaschine den Begriff „Rüstfrau“ ein, so lande ich auf der Internetseite unserer Kirchengemeinde oder bei älteren Zeitungsartikeln über Obernbeck. So muss ich die Bedeutung anders herleiten.
Der Begriff „Rüste“ wird in manchen Gegenden, z.B. in unserer Partnergemeinde Wilhelmsruh, für christliche Freizeiten, wie z.B. die Konfirmanden¬freizeit verwendet. Wer zur „Rüste“ fährt, wird ausgerüstet mit Wissen und Erfahrung über den Glauben, wird gestärkt für das Leben. So kann eine Rüstfrau auch Gemeindemit¬glieder stärken.
Denn Rüstfrauen sind quasi die Verbindungspersonen zwischen Kirchengemeinde und Gemeindemitgliedern. In den Gesprächen, die sich beim Verteilen der Gemeindebriefe ergeben, bekommen sie mit, was in ihrer Nachbarschaft los ist. Sie erfahren, wem es nicht so gut geht, können selbst durch Zuhören oder Antworten helfen oder auch mal Informationen an die Gemeindepfarrer weitergeben, wo Hilfe notwendig oder Seelsorge gewünscht ist.
Wie viel Zeit muss eine Rüstfrau aufwenden?
Theoretisch ist eine Rüstfrau zwölfmal im Jahr im Einsatz, denn so oft erscheint der Gemeindebrief. Die anderen anfallenden Aufgaben lassen sich meistens damit verbinden. Die jeweils benötigte Zeit ist natürlich von der Größe des jeweiligen Bezirkes abhängig und deshalb sehr unterschiedlich. In manchen Monaten muss der Gemeindebrief nur verteilt werden und kann in die Briefkästen geworfen werden - das geht recht schnell. In anderen Monaten müssen z.B. die Spenden für den Bezug die Gemeindebriefe oder die Sammlungen der Diakonie eingesammelt werden. Da man dazu jeden persönlich erreichen muss, ist hierfür etwas mehr Zeit erforderlich. Eine aktive Rüstfrau, mit der ich über diese Frage gesprochen habe, sagte mir, sie sei immer einige Zeit unterwegs, aber diese Zeit nehme sie sich bewusst. Denn da sie in ihrer Nachbarschaft schon seit vielen Jahren Rüstfrau sei, gebe es immer etwas zu erzählen, und diese Gespräche täten beiden Seiten sehr gut.
… und was ist mit den Rüstmännern?
Ja, natürlich gibt es auch Rüstmänner, doch die sind zurzeit eher noch eine Ausnahme. Deswegen habe ich mich im Artikel auf die weibliche Form beschränkt, auch wegen der besseren Lesbarkeit. Rüstmänner sind natürlich immer mitgedacht, und im Übrigen kann sich das ja auch ändern.
Zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieses Textes im Juni 2015 waren in Obernbeck 79 Personen als Rüstfrau oder Rüstmann tätig.
Sie möchten sich auch engagieren? – Dann müssen Sie folgendes tun!
Wenn Sie Lust haben, einen kleinen Teil ihrer Zeit einzubringen und einen regelmäßigen Dienst in unserer Kirchengemeinde übernehmen wollen, sind Sie herzlich willkommen.
Fragen Sie doch die für Sie zuständige Rüstfrau oder wenden Sie sich einfach an das Gemeindebüro, ob und wo Sie helfen können.
Die Gemeinde braucht auch Sie…. als Rüstfrau… oder... oder… oder!